
Eine ganze Menge Denkkalorien haben wir gestern Abend beim Philo-Zirkel am Berufsbildungszentrum Bau und Gewerbe verbraucht.
Inspiriert von Prof. em. Dr. Peter Sloterdijk (siehe HIER) spürten wir folgender These nach:
"Ohne Energie, kein Überfluss -
OHNE ÜBERFLUSS, KEINE FREIHEIT".
Ohne die Fähigkeit Arbeit zu verrichten (physikalische Definition von Energie), gibt es niemals mehr als befriedigte Existenzbedürfnisse. Müssen wir uns im Sinne der Subsistenzwirtschaft um existenzielle Bedürfnisse kümmern, gibt es keine (Wahl-) Freiheit, wie mensch sein Leben gestalten kann.
Aber: In Wohlstandsgesellschaften, wie wir in einer leben, wird die Wahlfreiheit zur Komplexitätsfalle. Scheint es noch einfach zu sein, unter 7 Varianten zu wählen, wird es zur Herausforderung, unter 30 Varianten zu wählen. Es gibt einen "Überfluss an Überfluss".
Dazu kommt FOMO (Fear of missing out). Jede Entscheidung führt zu Opportunitätskosten und dem Gefühl, eine andere Chance verpasst zu haben. Wie kann man wissen, dass man richtig gewählt hat?
Drängender wird die Problematik des Überflusses an Überfluss mit den Möglichkeiten des Menschen, immer länger zu leben. Je länger wir theoretisch leben können, desto grösser wird unsere Risikoaversion. Aber lohnt sich ein Leben ohne jegliches Risiko?
Es war einmal mehr ein hochspannender Abend in einer vielfältigen Runde von Denkenden. Besonderer Dank gebührt Natalie, die uns mit wunderbaren Donuts versorgt hat, um die verbrannten Denkkalorien wieder aufzufüllen. :-)
24.06.23 Miriam Huwiler
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